Burmis

Sie werden sich sicherlich fragen, warum ein bereits 1978 abgestorbener Baum noch so eine
Bedeutung hat, dass er sogar zur "Historische Stätte" erklärt wurde.
Nun, diese Baum, Pinus flexilis, die biegsame Kiefer oder auch Nevada Zirbelkiefer
bzw. Rocky Mountain Kiefer genannt, ist ein sehr langsam wachsender Baum und daher für die
Holzindustrie nicht von großer Bedeutung. Dennoch, diese Baumart kann sehr sehr alt werden. Die
Baumspezialisten schätzen, dass er seit mindestens 300 Jahren hier stand, andere mutmaßen sogar die
doppelte Zeit oder noch länger.

Dieser Baum findet man etwa 10 km östlich vom Ort Frank am Osteingang zum Crowsnest Pass, direkt am Rande des heutigen Highway 3.
Ganz in der Nähe stand einmal der prosperie-rende Ort Burmis.
Dieser "Burmis-Baum" war also schon weit über hundert Jahre alt, als
1910 die Davenport-Kohle-Gesellschaft
ihren Betrieb aufnahm und nach und nach das Dorf Burmis mit seinem NWMP-Posten,
einer Poolhalle, Schule, Kirche und einigen Geschäften entstand.
1912 lebten hier 75 Familien
1913 förderte man an der Davenport-Mine
75.000 t Kohle zu Tage.
Doch der Minenbetrieb dauerte nur bis
1914
1915 wurden die Maschinen des Bergwerks nach Drumheller verbracht.
Die ehemaligen Bergleute fanden in den Herstellungs- und Reperaturwerken der Bahn Arbeit.
1926 wurde sogar noch eine katholische Kirche gebaut.
Selbst als 1932 die Schule abbrannte, wurde sie unverzüglich wieder ersetzt.
Von 1933 bis 1959 hatte hier noch einmal die Burmis Lumber Company ihre Niederlassung. Hohe
Douglasien wurden geschlagen. Nach dem Auslaufen des Pachtvertrages für das Waldgelände musste der bankrotte Betrieb versteigert werden. Der ehemalige Lagerplatz und selbst ein Teil des Verladegleises sind noch sichtbar erhalten. Eine Holzfirma ist auch neuerdings (2017) wieder tätig.
1945 wurde die Schule aufgegeben, 1951 wurde das Schulgebäude nach Lundbreck umgesetzt!
1968 schloss die Poststation.
1970 wurde im Ort abgebaut, was irgendwo anders noch brauchbar war, so auch die Kirche "St. Stanislas".
1976 wurde der Highway 3 neu "ausgerichtet" und führt seither mitten durch die ehemalige Gemeinde.
Den Ort Burmis, der seinen Namen nach den zwei örtlichen Rangern, Robert H. Burns and Jack Kemmis, erhielt, gibt es heute nicht mehr; nur ein paar vereinzelte Schuppen stehen noch und der Baum, den jährlich Tausende von Touristen fotografieren. Er fiel zwar 1998 um, doch die Bewohner des Passes richteten ihn mit Stahlkorsett und seitlicher Stütze wieder auf.

Um Touristen seine Geschichte näher zu bringen, ist deshalb sogar eine Informationstafel
angebracht worden. Für die Einheimischen ist das hölzerne Skelett des Baumes ein Symbol vom harten Überleben gegen alle Widrigkeiten.




Quelle: http://www.crowsnestheritage.ca/attractions/burmistree/



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